Internationale Universitäts­allianz fordert G7 Staats­chefs auf, Frieden und Sicherheit höchste Priorität einzuräumen

Mehr als 75 Mitglieder der internationalen Universitäts­allianz U7+ trafen sich diese Woche im Vorfeld des G7 Gipfels in Japan / Universität Mannheim in führender Rolle

Pressemitteilung vom 17. März
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Während sich die Staats­chefs auf den diesjährigen G7-Gipfel in Hiroshima vorbereiten, haben seit dem letzten Treffen bewaffnete oder drohende Konflikte in vielen Regionen der Welt zu Menschenrechts­verletzungen geführt. Gleichzeitig besteht zum ersten Mal seit einer Generation die offene Gefahr eines Atomkriegs.

Vor diesem Hintergrund kamen diese Woche Vertreterinnen und Vertreter von mehr als 35 Hochschulen aus 16 Ländern zum jährlich stattfindenden Treffen der U7+ Universitäts­leitungen (U7+ Presidential Summit) an der Keio-Universität in Tokio, Japan, zusammen. Sie forderten die Staats- und Regierungs­chefs der G7 in einer Erklärung auf, die Friedens- und Sicherheitsbildung für Lernende aller Altersstufen zu stärken, stets neueste Forschungs­ergebnisse in die Friedens- und Sicherheitspolitik einfließen zu lassen, den Kreis der an hochrangigen politischen Diskussionen über Frieden und Sicherheit beteiligten Akteure zu erweitern, die akademische Freiheit zu schützen sowie Hürden für den Studierenden­austausch abzubauen, um interkulturelles Verständnis zu fördern.

„Die Welt hat bedeutende Innovationen in der Kriegsführung erlebt; nun ist es an der Zeit für Innovationen in Frieden und Sicherheit“, heißt es in der aktuellen Erklärung der U7+ Allianz, dem U7+ Tokyo Statement: Universities as Engines of Innovation for Peace and Security. Die Allianz fordert darin unter anderem „ein umfassendes, langfristiges und komplexes Verständnis der Muster und Prozesse, die zu nachhaltigem Frieden führen, einschließlich starker Institutionen, wirtschaft­licher Stabilität und sozialer Integration“.

Das Treffen in Tokio stand unter dem Motto „Die Feder ist mächtiger als das Schwert“. Entsprechend verpflichteten sich die Mitglieder der U7+-Allianz, Studierenden Lernangebote über die Ursachen von Konflikten und Methoden der Friedenskonsolidierung zu machen sowie Forschungs­ergebnisse zu Fragen des Friedens und der Sicherheit mit politischen Entscheidungs­trägern und der Öffentlichkeit zu teilen. Außerdem werden sie Studierenden und Forschenden, die durch Konflikte, Verfolgung und humanitäre Krisen vertrieben wurden, die Möglichkeit geben, an ihren Universitäten zu lehren und zu lernen und mit den Gremien der G7 und der Vereinten Nationen, die sich mit Konfliktprävention befassen, zusammenzuarbeiten.

Die Erklärung wurde von allen Hochschul­leitungen einstimmig beschlossen und am Mittwoch, dem 15. März, dem japanischen Premier­minister Fumio Kishida in seiner Eigenschaft als Gastgeber der G7 im Jahr 2023 überreicht.

Von der Universität Mannheim nahmen Rektor Prof. Dr. Thomas Puhl und Prof. Dr. Thomas Fetzer, Prorektor für Struktur- und Entwicklungs­planung, Internationalisierung und Gleichstellung, am Treffen in Japan teil. Seit letztem Jahr ist Puhl, der sich seit ihrer Entstehung in der Allianz engagiert, eins von acht Mitgliedern des Presidential Steering Committee, das die Allianz nach außen repräsentiert. „Das Statement steht nicht nur für das gemeinsame Engagement, sondern auch für die absolute Überzeugung der U7+ Mitglieder, dass Frieden und Freiheit die höchsten zu schützenden Güter sind. Deshalb müssen wir gerade angesichts der weltpolitischen Lage unsere Anstrengungen vereinen und die Universitäten müssen als geschlossene Front gegen Gewalt, Diskriminierung und Aggression jeglicher Form auftreten“, so Puhl über die Erklärung, die er im Namen der Universität Mannheim unterzeichnete. „Forschung und Lehre können und müssen sich für eine friedlichere und sicherere Welt einsetzen, indem wir Universitäten als Innovations­motoren agieren. Als Ausbilderin von zukünftigen Führungs­kräften und politischen Köpfen ist es die Pflicht der Universität, die nächste Generation anzuleiten, Frieden und Sicherheit global zu wahren – oder wieder herzustellen“, so Puhl weiter. „Transnationale Universitäts­netzwerke sind für den Austausch untereinander wertvoll – die Universität Mannheim profitiert davon enorm, ob auf Ebene der Studierenden, Forschenden oder Verwaltung. Die Netzwerke sind aber auch ein wichtiges Mittel, um sicherzustellen, dass sich unterschiedliche nationale Perspektiven und Anliegen in den Er­kenntnissen widerspiegeln, die wir Politik und Gesellschaft zur Verfügung stellen, um den großen Herausforderungen zu begegnen“, ergänzt Fetzer.

Zur vollständigen Erklärung der U7+ Universitäten

Über die U7+ Allianz
Die U7+ Allianz ist eine internationale Koalition von Universitäten vorrangig aus den G7-Mitgliedstaaten, die das Ziel hat, einen wissenschaft­lichen Beitrag zur Lösung der großen gesellschaft­lichen und politischen Fragen unserer Zeit zu leisten. Die Mitglieder der Allianz treffen sich jährlich, um eine gemeinsame Agenda aufzustellen und Schlüssel­bereiche für koordinierte Maßnahmen zu ermitteln. Gemeinsam verpflichten sich die Präsidenten der U7+ Universitäten im Namen ihrer Institutionen zu konkreten Maßnahmen, um die dringendsten Herausforderungen der Welt auf lokaler, regionaler und globaler Ebene anzugehen.

Allgemeine Informationen zur U7+ Allianz und zu den Erklärungen der letzten Jahre: https://www.uni-mannheim.de/universitaet/internationale-kooperationen/u7/

Kontakt:
Dr. Maartje Koschorreck       
Pressesprecherin
Universität Mannheim
Tel: +49 621 181-1080
E-Mail: koschorreckmail-uni-mannheim.de