Das Mannheimer Barockschloss und der Ehrenhof unter blauem Himmel.

Umfrageergebnisse zu Leben und Wohlfühlen an Rhein und Neckar

Wie sicher fühlen sich die Bewohner*innen Mannheims und der Metropolregion Rhein-Neckar? Und welches sind aus ihrer Sicht die dringendsten Probleme, die von der Politik angegangen werden sollten? Diese und andere Fragen stellten Mitarbeitende des Projekts Trans­forMA, angesiedelt an der Universität Mannheim und der Technischen Hochschule Mannheim, im Mai 2025 Bewohner*innen Mannheims und der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN).

Pressemitteilung vom 1. Juli 2025
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An der nicht-repräsentativen Befragung des „RegioRadars“ nahmen 718 Personen teil – davon 487 aus Mannheim und 231 aus der umliegenden Region.

Mannheimer*innen fühlen sich in Mannheim sicherer
Die Auswertung zeigt deutliche Unter­schiede im subjektiven Wohlbefinden: 76 Prozent der Befragten aus Mannheim gaben an, sich in der Stadt „sehr“ oder „ziemlich wohl“ zu fühlen. Von den Befragten aus der Metropolregion Rhein-Neckar äußerten nur 51 Prozent, sich in Mannheim wohlzufühlen. Auch beim Sicherheits­gefühl zeigt sich eine Differenz: Während sich 56 Prozent der Mannheimer Teilnehmenden an ihrem Wohnort sicher fühlen, geben von den Bewohner*innen der umliegenden Metropolregion lediglich 39 Prozent an, sich in Mannheim sicher zu fühlen. Astrid Kickum, Co-Projektleitung Evaluation bei Trans­forMA, geht davon aus, dass sich Mannheim nach den zwei einschneidenden Vorfällen im Stadtzentrum – der tödliche Messerangriff auf einen Polizisten auf dem Markt­platz und die Amokfahrt auf den Planken – noch erholen muss: „Das Wohl- und Sicherheits­gefühl der Befragten ist deutlich getrübt.“

Unter­schiedliches Problemempfinden in Stadt und Region
Die Befragung gibt auch Aufschluss über die als besonders dringlich empfundenen Probleme vor Ort. In Mannheim stehen „Sicherheit/Kriminalität“ (34 Prozent), „Schmutz/Lärm“ (33 Prozent) und „Armut/Ungleich­heit“ (32 Prozent) im Fokus. In der Region hingegen dominieren „Verkehr/Infrastruktur“ (37 Prozent), „Lebens­haltungs- und Mietkosten“ (35 Prozent) sowie „fehlender gesellschaft­licher Zusammenhalt“ (33 Prozent).

Der RegioRadar fragte auch nach Strategien, mit denen Menschen in Mannheim und der MRN mit den gesellschaft­lichen Umbrüchen, wie dem politischen Rechts­ruck und der polarisierten politischen Stimmung, umgehen. „Die eine Strategie zur Bewältigung gibt es nicht“, so Kickum, „Maßnahmen sind individuell und variieren: Nachrichten nur dosiert konsumieren, bewusst positiv denken oder sich dem eigenen Netzwerk zuwenden sind nur einige davon. Während manche sich ins Private zurückziehen, engagieren sich andere in der Stadt, um sie mitzugestalten und positiv zu verändern.“

Geringes Vertrauen in Politiker*innen
Ein weiteres Ergebnis der Befragung: Nur circa ein Drittel der Menschen in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar vertrauen regionalen Politiker*innen. Den wissenschaft­lichen Einrichtungen der Region bringen dafür circa zwei Drittel Vertrauen entgegen. Jeweils rund die Hälfte traut den Hochschulen zu, zur Problemlösung beizutragen. Julia Derkau, Trans­forMA-Projektleiterin an der Universität Mannheim, zu diesem Ergebnis: „Wir sehen, dass sich die Hälfte der befragten Personen mehr Engagement der Hochschulen bei aktuellen Problemfeldern wünscht. Trans­forMA setzt genau da an – beim Bereitstellen von Expertise und Fach­wissen und der engeren Zusammenarbeit von Lokalpolitik und Hochschulen.“

Die Befragung soll in den Jahren 2026 und 2027 erneut durchgeführt werden. Alle Ergebnisse sowie weitere Informationen sind abrufbar unter: https://transfor-ma.de/2025/06/18/ergebnisse-des-regioradar-2025/

Über Trans­forMA
Trans­forMA ist ein vom Bundes­ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördertes Projekt der Technischen Hochschule Mannheim und der Universität Mannheim, das die Metropolregion Rhein-Neckar bei den aktuellen Trans­formations­prozessen unter­stützt. Die Initiatoren des Projekts setzen auf den Austausch von Wissen, Ideen und Technologien, um Lösungen für die Herausforderungen von morgen zu entwickeln.

Im Mittelpunkt von Trans­forMA steht die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Zivil­gesellschaft, um praxis­orientierte Lösungen für den demografischen Wandel, die Digitalisierung und den Über­gang zu nachhaltiger Produktion zu entwickeln. Mit Partner*innen wie der Stadt Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH fördert Trans­forMA den Dialog und den Wissenstrans­fer, um zukunfts­fähige Strukturen für die Region zu schaffen.

Kontakt:
Astrid Kickum
Co-Projektleitung Evaluation Trans­forMA
Universität Mannheim
E-Mail: astrid.kickummail-uni-mannheim.de 

Rheia Martiny
Redakteurin im Verbund­projekt Trans­forMA
Universität Mannheim
Telefon: 0621 181-3596
E-Mail: rheia.martinymail-uni-mannheim.de