Das Mannheimer Barockschloss und der Ehrenhof unter blauem Himmel.

Universitäts­tag 2025: Entwicklung, Ehrungen und Einblicke in die Forschung

Rektor Prof. Dr. Thomas Fetzer gibt Einblick in aktuelle Entwicklungen / Verleihung der Ehrensenator*innenwürden an Dr. Peter Kurz und Margret Suckale / Lehr­preise für Dr. Angelika Kellner und Dr. Nico Halkenhäuser / Festvortrag von Prof. Dr. Carmela Aprea

Pressemitteilung vom 22. Mai 2025
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Rund 170 geladene Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft feierten am gestrigen Mittwoch den Universitäts­tag der Universität Mannheim im Rittersaal des Schlosses. Die Veranstaltung würdigte nicht nur außergewöhnliche Verdienste um die Universität, sondern bot auch einen Ausblick auf die strategische Weiter­entwicklung in Forschung, Lehre und Trans­fer.

In seiner Eröffnungs­rede dankte Rektor Prof. Dr. Thomas Fetzer allen Mitgliedern der Universität – Forschenden, Lehr­enden, Mitarbeitenden, Studierenden sowie Fördernden – für ihr Engagement und ihren Beitrag zur Weiter­entwicklung der Hochschule.

Mit Blick auf die aktuelle gesellschaft­liche Situation hob Fetzer die Rolle der Universitäten als Orte freier Wissenschaft und demokratischen Diskurses hervor: „Wissenschaft­liche Er­kenntnisse sind keine Meinungen, und nicht jede Meinung basiert auf wissenschaft­lichen Er­kenntnissen“, sagte der Rektor. Doch genau dies werde in jüngster Zeit in teils atemberaubendem Tempo in Frage gestellt – „jenseits, aber mit­unter auch diesseits des Atlantiks“. 

Wenn Fördergelder für Forschungs­vorhaben oder ganze Universitäten gestrichen würden, nur weil deren Inhalte nicht den politischen Über­zeugungen Einzelner entsprächen, entstehe ein Klima der Angst, das wissenschaft­liche Arbeit lähme. 

Gerade Universitäten seien heute mehr denn je als Räume des offenen Austauschs, des Er­kenntnisgewinns und der Innovation von zentraler Bedeutung für Demokratie, Rechts­staat, eine offene Gesellschaft und Wohlstand. Daraus erwachse auch eine besondere Verantwortung. Die Universität Mannheim versuche diese in vielfältiger Weise gerecht zu werden: „Studierende, Forschende und Mitarbeitende finden auf unserem Campus ein Umfeld gelebter Weltoffenheit“, so Fetzer. „Die Internationalität ist nicht umsonst ein Markenkern der Universität Mannheim.“ Darüber hinaus stünden Mannheimer Wissenschaft­ler*innen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft als gefragte Expert*innen zur Seite. In der Vermittlung von Wissen beschreite die Universität neue Wege – etwa mit Formaten wie der Uni für Jugendliche oder der Veranstaltungs­reihe WISSENSdurst. Auch der aktuell von der Deutschen Forschungs­gesellschaft begutachtete geplante Sonderforschungs­bereich (SFB), der sich mit der Widerstands- und Anpassungs­fähigkeit von Gesellschaften in Krisenzeiten befasst, greife zentrale Herausforderungen unserer Gegenwart auf.

Trotz der zahlreichen Herausforderungen blickt Fetzer optimistisch in die Zukunft: Die im April geschlossene Hochschul­finanzierungs­vereinbarung III sei ein deutliches Signal für die Relevanz der Hochschulen im Land Baden-Württemberg. Die staatliche wie private Unter­stützung seien unerlässlich, um die strategische Weiter­entwicklung der Universität Mannheim zu sichern. „Unser Ziel bleibt exzellente Forschung – als Grundlage für hervorragende Lehre und erfolgreichen Wissenstrans­fer“, betonte der Rektor. Mit Blick auf die zukünftigen Runden der Exzellenz­strategie zeigte sich Fetzer zuversichtlich: „Wir werden bereit sein.“

Ein zentrales Element der Forschungs­strategie sei das neu gegründete Center for Advanced Studies (CAS), das im kommenden Semester seine Arbeit aufnehmen wird. Dort sollen Professor*innen für ein Semester gemeinsam an innovativen Forschungs­fragen arbeiten – freigestellt von der Lehre, deren Vertretung durch Mittel aus dem CAS finanz­iert wird. Diese wurden großzügig von Freund*innen und Fördernden der Universität zur Verfügung gestellt.

Auch im Bereich Infrastruktur setze die Universität neue Impulse: Im März wurde der Grundstein für das neue Gebäude der Universitäts-IT in A5 gelegt. Eine moderne, campusnahe Infrastruktur sei, so Fetzer, unabdingbar für wissenschaft­liche Exzellenz und die internationale Attraktivität der Universität.

„Sie sehen: Wir geben Vollgas auf unserem eingeschlagenen Weg. Wir werden Rückschläge erleben – ja –, aber ich bin überzeugt: Die Universität wird dank der vielen unglaublich motivierten und engagierten Forschenden, Mitarbeitenden und Studierenden in Zukunft noch besser dastehen als heute. Unser Ziel ist es, führend in Deutschland und Europa zu sein – und sichtbar sowie anerkannt in der Welt“, so Fetzer.

Verleihung der Würde eines Ehrensenators an Dr. Peter Kurz und der Würde einer Ehrensenatorin an Margret Suckale
Im Rahmen der Veranstaltung wurden Dr. Peter Kurz und Margret Suckale mit der Würde eines Ehrensenators bzw. einer Ehrensenatorin ausgezeichnet. Die Universität vergibt die Ehrung als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für ihr herausragendes Engagement an der Universität Mannheim.

Die Verbindung von Herrn Dr. Kurz zur Universität reicht zurück in seine Studien­zeit, als er ab 1983 an der Universität Mannheim Rechts­wissenschaften studierte und anschließend ebenda promoviert wurde. Während seiner Amtszeit als Oberbürgermeister der Stadt Mannheim zwischen 2007 bis 2023 förderte Herr Dr. Kurz die Universität Mannheim in vielfacher Hinsicht nachhaltig. So hatte er insbesondere bei der Stadt­entwicklung stets die Universitäts­belange im Blick und unter­stützte diese nachdrücklich. Durch seine trans­parente, konstruktive und wertschätzende Kommunikation und den Einsatz für Bildung, Kultur, Wissenschaft, soziale Integration, Nachhaltigkeit und Demokratie weit über Mannheim hinaus hat er sich in der Universität hohe Anerkennung erworben. Besondere Würdigung verdienen zudem Herrn Dr. Kurz Verdienste um die Internationalisierung der Universität. Er brachte sich bereits bei der Gründung der Europäischen Hochschul­allianz ENGAGE.EU, die von der Universität Mannheim koordiniert wird, mit Rat und Tat ein, war von 2020 bis 2023 als Mitglied im Advisory Board vertreten und unter­stützt auch nach dem Ende seiner Amtszeit als Oberbürgermeister ENGAGE.EU weiter mit großem Einsatz im International Advisory Board von ENGAGE.EU, mit dem er die Entwicklung der Hochschul­allianz begleitet und maßgeblich zu deren Weiter­entwicklung beiträgt. 

Frau Suckale ist der Universität Mannheim seit vielen Jahren eng verbunden und hat sich in vielfältiger Weise für die Universität und ihre Belange eingesetzt. Frau Suckale wurde 2018 Mitglied des Universitäts­rats. Von 2019 bis 2024 war sie dessen Vorsitzende. Sie übernahm damit als erste Frau in der Geschichte der Universität Mannheim diese Funktion. Sie verantwortete zahlreiche wichtige Entscheidungen mit und setzte auch ihre persönlichen Kontakte im Sinne der Universität ein. Ihr strategischer Weitblick, ihr reichhaltiger Erfahrungs­schatz, ihr diplomatisches Geschick und ihre wertschätzende Kommunikation machten sie zu einer wichtigen Ansprech­partnerin für das Rektorat insbesondere bei Fragen der Weiter­entwicklung der Universität und brachten ihr hohe Anerkennung in der gesamten Universität ein. So wurde unter ihrem Universitäts­ratsvorsitz auch der Struktur- und Entwicklungs­plan 2024–2028 erörtert und von allen universitären Gremien einstimmig beschlossen. Auch nach ihrer Amtszeit als Vorsitzende des Universitäts­rates engagiert sich Frau Suckale in vielfältiger Weise für die Universität und unter­stützt sie mit Rat und Tat.

Preise für herausragende Lehr­leistungen
Als Anerkennung für ihre herausragenden Lehr­leistungen erhielten Dr. Angelika Kellner und Dr. Nico Halkenhäuser den Lehr­preis der Universität Mannheim. Die beiden Preisträger*innen überzeugen durch ein hohes Maß an didaktischer Vielfalt, Praxisnähe und persönlichem Einsatz. Es gelingt ihnen nicht nur, die Lehr­inhalte anschaulich und fundiert zu vermitteln, sondern auch, ihre Studierenden nachhaltig zu motivieren und zu hervorragenden Lernerfolgen zu führen.

Festvortrag: Finanz­bildung im Fokus
Den Festvortrag des Abends hielt Prof. Dr. Carmela Aprea, Inhaberin des Lehr­stuhls für Wirtschafts­pädagogik – Design und Evaluation instruktionaler Systeme an der Universität Mannheim. Unter dem Titel „Über Geld spricht man doch: Was wir über Finanz­bildung in Deutschland wissen (und was nicht)“ gab sie spannende Einblicke in den Stand der Forschung zu einem Thema, das zunehmend an gesellschaft­licher Relevanz gewinnt.

Pressefotos finden Sie unter: https://www.uni-mannheim.de/newsroom/presse/pressefotos/

Kontakt:

Linda Schädler
Leiterin Kommunikation / Pressesprecherin
Universität Mannheim
Tel.: 0621 181-1434
E-Mail: schaedlermail-uni-mannheim.de