Stress im Studium
Stress gehört zum Studium dazu – diese Einstellung ist weit verbreitet. Schließlich machen in dieser Zeit Prüfungen einen großen Teil des Alltags aus. Zur regelmäßigen Vor- und Nachbearbeitung von Vorlesungen und Seminaren kommen Referate und Hausarbeiten, zusätzlich oft ein Nebenjob und vielleicht auch noch Ärger mit den Mitbewohner*innen.
Tatsächlich ist die Wahrnehmung, sich gestresst zu fühlen, unter Studierenden in Deutschland sehr verbreitet. Fast 70 Prozent der Befragten für den Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse geben an, aktuell oder in den vergangenen zwölf Monaten durch Stress erschöpft zu sein (Gesundheitsreport Techniker Krankenkasse 2023).
Leichter, kurzfristiger Stress kann die Motivation steigern, ein hohes Stresslevel und Dauerstress hingegen beeinträchtigen kognitive Leistungen negativ (AOK: Arten von Stress). Die Anforderungen eines Studiums können also ganz schön an den Nerven nagen.
Neben Leistungsdruck und hohen Erwartungen kommen im Studium unter Umständen noch weitere Belastungen hinzu – etwa finanzielle Sorgen, zwischenmenschliche Konflikte oder Prüfungsangst. Unter diesen Bedingungen alles am Laufen zu halten und weiter motiviert zu bleiben, kostet dann noch mehr Kraft.
Bleibt es über eine lange Zeit stressig, hat das häufig auch körperliche Auswirkungen und es können sich dadurch negative Folgen für die eigene Gesundheit entwickeln.
Symptome und Auswirkungen von Stress
Kopfschmerzen, Verspannungen, Magen-Darm-Beschwerden, ein erhöhter Puls oder Schlafstörungen können körperliche Signale für eine zu starke Belastung sein.
Kommen ständige Müdigkeit, Nervosität, innere Unruhe, Reizbarkeit und Ängste dazu, wirkt sich der Stress weiter negativ auf die Psyche aus.
Spätestens, wenn Sie sich überlastet fühlen und diese Symptome bei sich bemerken, ist das keine Kleinigkeit mehr.
Manche Menschen ziehen sich in Belastungssituationen immer weiter zurück und schränken ihre sozialen Kontakte zunehmend ein. Nehmen Sie solche und andere erkennbare Verhaltensänderungen bei Menschen in Ihrem Umfeld ernst – natürlich auch bei sich selbst.
Dauerhafter chronischer Stress kann zu Erkrankungen wie Depressionen, Angst- oder Essstörungen führen. Damit es nicht so weit kommt, finden Sie hier Anlaufstellen und Unterstützungsangebote.
Studieren ohne Druck
Damit es gar nicht so weit kommt, dass Stress die Hauptsache im Studium wird, hilft es, sich mit dem Konzept der Selbstfürsorge zu beschäftigen. Denn wer in einem eher entspannten Gesamtzustand an etwas arbeitet, ist oft produktiver und hat bessere Ideen. Gerade in anstrengenden Phasen ist es also besonders wichtig, die eigenen Bedürfnisse nicht aus dem Blick zu verlieren.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Strategien, die helfen können, den Unialltag so entspannt wie möglich zu gestalten und Stress im Studium entgegenzuwirken.
Tipps für weniger Stress im Studium
- Tempo reduzieren
Es hilft häufig einmal bewusst einen Gang runterzuschalten, Aufgaben Schritt für Schritt anzugehen und, wenn es möglich ist, Multi-Tasking zu vermeiden. - Zeit- und Ressourcenmanagement
Wer sich einen besseren Überblick verschaffen will, kann Aufgaben in Unterthemen clustern und Wochen- und Tagespläne mit Etappenzielen definieren. So werden aktuelle Prioritäten klarer. Und: Wer das Tagesziel erreicht hat, kann besser abschalten und loslassen. Auch Workshops und Kurse zu besserem Zeitmanagement können beim Start und Motivationsproblemen helfen. - Entspannung und Ruhe
Es ist wichtig, Pausen über den Tag fest einzuplanen und sich in dieser Zeit bewusst eine Auszeit zu nehmen. Entspannungstechniken wie Meditieren, Atemübungen, aber auch ein kleiner Spaziergang unterstützen die eigenen Kräfte und Resilienz (siehe auch Leibniz-Institut für Resilienzforschung).
- Sport und Bewegung
Die einfache Rechnung ist: Wer regelmäßig Sport macht, baut auch regelmäßig Stresshormone ab. 15 Minuten Bewegung pro Tag können sich dabei schon positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken (The Lancet). Auch ein Spaziergang in der Mittagspause kann schon helfen, auf andere Gedanken zu kommen und einen anderen Blickwinkel wahrzunehmen. - Ausreichend schlafen
Gesunder und guter Schlaf ist die Voraussetzung für besondere Leistungen. Achten Sie daher auf eine gute Schlafhygiene und auf ausreichend lange Schlafphasen. - Soziale Unterstützung
In angespannten Zeiten hilft es, sich Verbündete zu suchen – sei es zum Lernen (siehe Lerngruppenplattform studyconnect), gemeinsamen Sport oder fruchtbaren Austausch, zur gegenseitigen Motivation und Stärkung oder dem gemeinsamen Erreichen von Zielen.
Unterstützung für Studierende der Universität Mannheim
Wir unterstützen Studierende mit Kursen, Workshops und in Einzelberatungen sowie Coachings hinsichtlich aller Aspekte ihres Studienerfolgs. Viele Krankenkassen bieten mittlerweile begleitende Präventionsprogramme und Apps an, die zum Beispiel helfen, Stress zu erkennen und diesen besser zu bewältigen – auch in Kooperation mit der Uni Mannheim. Und auch in anderen schwierigen Lebenslagen sind wir mit vielfältigen Angeboten, Anlaufstellen und Ansprechpersonen für Sie da. Gemeinsam mit Ihnen suchen wir nach Lösungen und Wegen aus der Krise oder langfristiger Unterstützung.
Disclaimer: Mit diesen Seiten möchten wir das Thema Mentale Gesundheit im Studium redaktionell beleuchten. Es ist Mitarbeitenden in unterschiedlichen Einrichtungen der Universität ein großes Anliegen, dass Sie körperlich und mental gesund durch Ihr Studium kommen. Damit dies besser gelingt, geben wir auf diesen Seiten Impulse. Zudem weisen wir auf Ansprechpersonen und unterstützende Angebote der Universität oder externen Stellen hin. Die hier kommunizierten Informationen, Tipps und Empfehlungen können keine Psychotherapie oder ärztliche Behandlung ersetzen. Aus diesem Grund finden Sie auf den Seiten zusätzlich Hinweise und Verlinkungen zu therapeutischen Angeboten und Notfallhilfe außerhalb der Universität Mannheim.
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