Eine lächelnde Person trägt ein weiß-blau gestreiftes Hemd unter einem lila-farbenen Pullover und steht vor dem Schloss der Uni Mannheim. Die Person heißt Areej Salah.

„In Deutschland und Jordanien haben Wissen und Ausbildung einen sehr hohen Stellenwert“

Areej Salah kommt aus Jordanien und studiert im zweiten Semester den Master Sprache und Kommunikation. Nach einem Bachelor­studium in Doha, Katar, und einigen Jahren im Berufsleben verschlug es die 35-Jährige in den Odenwald und zum Studieren an die Universität Mannheim. In der neuesten myUniMA story spricht sie über die Herausforderungen zu Beginn ihres Studiums und über kulturelle Unterschiede zwischen ihrem Heimatland und Deutschland.

Wo hast du deinen Bachelor gemacht und warum hast du dich für einen Master an der Universität Mannheim entschieden?

Ich habe meinen Bachelor in Doha in Katar gemacht. Nach Deutschland bin ich vor vier Jahren aus familiären Gründen gekommen. Die ersten zwei Jahre habe ich in den Bergen im Allgäu gelebt und bin dann hier in die Region gezogen. Für die Universität Mannheim habe ich mich entschieden, weil Mannheim nahe an meinem Wohnort liegt und mir der Studien­gang gefiel. Ich war sehr glücklich darüber, dass ich angenommen wurde.

Du studierst den Master Sprache und Kommunikation. Woher kommt dein Interesse für Sprache?

Am Anfang wollte ich Medien- und Kommunikations­wissenschaften studieren, aber da mein Bachelor in Doha praktischer orientiert war, hatte ich nicht genügend Credits dafür. Als Alternative wurde mir vom Studien­büro der Studien­gang Sprache und Kommunikation empfohlen. Ich habe sowohl in Doha als auch in Dubai bereits einige Jahre Berufserfahrung im Marketing und der internen Kommunikation sammeln können. Deshalb hat der Studien­gang gepasst, da ich mir gut vorstellen kann, in diesem Bereich weiterzuarbeiten. Der Master gefällt mir bisher sehr gut. Ich beschäftige mich mit vielen Details der Sprache und wie man mit Sprache spielen kann.

Gibt es kulturelle Unterschiede zwischen Jordanien und Deutschland, die dir besonders auffallen? 

Das Besondere für mich an Deutschland ist die Lebens­freiheit, die ich hier sehr genieße. Außerdem sind das Essen und die Sprache natürlich sehr unterschiedlich. In beiden Ländern haben Wissen und Ausbildung jedoch einen sehr hohen Stellenwert. Durch verschiedene Kooperationen arbeiten die beiden Länder in diesem Bereich auch zusammen, es gibt zum Beispiel die German Jordan University in Amman.

Gibt es besondere Herausforderungen für dich als internationale Studentin und wie gehst du mit diesen um?

Natürlich gab es Herausforderungen, allen voran das deutsche Lehr- und Lern­system, das komplett neu für mich war und an das ich mich erst gewöhnen musste. Auch die Sprache war eine Herausforderung. Manchmal ist man ein bisschen verloren, wenn man nicht genau versteht, was gemeint ist. Aber das Gute ist, dass es viele gibt, zum Beispiel Dozierende, Professor*innen und andere Studierende, die sehr hilfsbereit sind. Du kannst sie immer um Rat fragen und sie versichern dir, dass es okay ist Fragen zu stellen und es jedem so geht, der zum Studieren in ein neues Land kommt.

Hast du schon eine Idee, was du nach deinem Studium machen möchtest?

In einem Jahr bin ich fertig mit dem Studium und werde diesen Sommer schon anfangen, nach einem Job zu suchen. Vor der Corona-Pandemie hatte ich schon ein paar Angebote, dann wurde mir leider wieder abgesagt. Das war im Endeffekt vielleicht gut so, denn es wäre schwierig geworden, gleichzeitig zu arbeiten und zu studieren. Mein Plan ist es, eine Arbeit hier in der Nähe zu finden. Am liebsten würde ich weiter in der internen Kommunikation arbeiten, aber Marketing und Events wären eine Alternative, da ich dort auch schon Erfahrungen in meinem früheren Job gesammelt habe.

Text: Rebecca Schanze / April 2021