„Mannheim ist eine großartige Stadt, mitten im Zentrum Europas“
Ayhan Yakici kommt aus der Türkei und hat seinen Bachelor in Istanbul absolviert. Mittlerweile studiert der 29-Jährige im dritten Semester an der Universität Mannheim im Master Wirtschaftsinformatik und arbeitet als Werkstudent bei SAP. Was ihm besonders geholfen hat, in Mannheim anzukommen, ob er türkischen Kebab vermisst und welche Orte er in Mannheim besonders empfehlen kann, erzählt er in seiner myUniMA story.
Du kommst aus der Türkei und hast dort deinen Bachelor abgeschlossen. Warum hast du dich danach für die Universität Mannheim entschieden?
Schon während meines Bachelors habe ich mir überlegt, wo ich gerne meinen Master machen würde und mich an vielen Hochschulen auf der ganzen Welt beworben, vor allem aber in Europa. Ich wollte gerne ein anderes Land kennenlernen. Mannheim hat mich mit der riesigen Auswahl an Studienmöglichkeiten in der Wirtschaftsinformatik überzeugt: Man kann unter anderem Vorlesungen in Management, Finanzen, Volkswirtschaftslehre und Data Science besuchen. Gleichzeitig hat Mannheim genau die richtige Größe und ist ganz in der Nähe von Frankfurt und Straßburg. Man ist somit mitten in Europa und kann überall gut hinfahren. Ausschlaggebend für meine Wahl war auch der Kontakt zum International Office: Die Mitarbeitenden waren von Anfang an gute Ansprechpersonen, da ich viele Fragen hatte, weil ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie im Ausland war.
Was magst du besonders an deinem Studium?
Ich mag die große Auswahl an Kursen. Außerdem interessiere ich mich sehr für digitale Gesundheit und kann zum Beispiel Vorlesungen zum Aufbau digitaler Gesundheitsprojekte belegen. In meinem Fachbereich haben die Professor*innen viel Expertise und geben das immer an die Studierenden weiter: Zuerst in theoretischen Vorlesungen und dann in praktischen Übungen – das ist eine wirklich gute Kombination.
Was hat dir geholfen, an der Uni und in der Stadt anzukommen?
Die Leute an der Uni: Alle sind wirklich nett und hilfsbereit. Sie haben immer ein Lächeln im Gesicht (lacht). Auch zu den Professor*innen kann man immer gehen, wenn man Fragen zur Studienorganisation hat oder die Vorlesungen nicht versteht. Meiner Erfahrung nach sind sie sehr freundlich und unterstützen gerne.
Außerdem das International Office: Angefangen mit den dort angebotenen Einführungsveranstaltungen bis zur Hilfe bei bürokratischen Angelegenheiten. Die Mitarbeitenden sind immer ansprechbar und erklären alles sehr verständlich. Und kurz vor dem Abschluss bieten sie Unterstützung an, was die nächsten individuellen Schritte sein können.
Wie verbringst du deine Zeit außerhalb der Vorlesungen und Seminare?
Nach den Vorlesungen und Übungen bereite ich die Inhalte nach. Außerdem arbeite ich als Werkstudent bei SAP im Bereich der Prozessautomatisierung von Cloud-Anwendungen. Abends treffe ich mich gerne mit meinen Freund*innen am Rhein oder Neckar auf ein Bier. Wir reden dann viel, lachen und essen Kebab. Und dann gehen wir vielleicht noch in eine Kneipe und singen dort Karaoke.
Mannheim ist in Deutschland sehr bekannt für seine vielen Kebab-Imbisse. Ist der Kebab hier anders als in der Türkei?
Ein bisschen vielleicht, aber ich liebe Kebab in Mannheim. Und manche meiner Freund*innen, die in anderen Städten in der Nähe studieren, kommen extra hierher, um Kebab zu essen. Ehrlich gesagt vermisse ich das traditionelle Essen von zu Hause nicht (lacht). Und neben türkischer Küche gibt es hier eine wirklich vielfältige Restaurantszene: von asiatischer über arabische bis hin zu europäischer Küche ist alles dabei. Mannheim ist eine tolle Stadt, wenn es ums Essen geht.
Inwiefern ist das Studieren in Mannheim anders im Vergleich zu deinen Erfahrungen aus Istanbul?
Ich habe den Eindruck, dass die Bildungsqualität hier höher ist und ich von den theoretischen und praktischen Inhalten für den Erfolg meines Studiums und beim Lernen sehr profitiere. Und es kommen Studierende aus aller Welt hierher, die verschiedene Stärken mitbringen, was sich gerade in Gruppenprojekten sehr gut ergänzt.
Mannheim ist für mich eine perfekte Mischung aus dem bunten Treiben einer Großstadt und der Entspanntheit einer Kleinstadt. Im Gegensatz zu Istanbul brauche ich nicht ein oder zwei Stunden, um irgendwohin zu fahren, sondern bin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb kürzester Zeit in verschiedenen Stadtteilen.
Hast du schon Pläne, was du nach deinem Masterabschluss gerne machen würdest?
Ich mache in einem Jahr meinen Abschluss und werde dann sehen, wohin mich das Leben führt. Ich kann mir vorstellen, ein anderes Land zu entdecken. Und gleichzeitig kann ich mir vorstellen, mir ein Leben in Deutschland aufzubauen, sowohl wegen der Arbeit als auch den Menschen: Der Hauptsitz von SAP ist hier und das wäre für mich ein exzellenter Arbeitgeber. Und die Menschen in Deutschland sind sehr freundlich, und das, obwohl ich nicht gut Deutsch spreche.
Welchen Ort in Mannheim sollten Studierende deiner Meinung nach unbedingt kennen?
Meine zwei Lieblingsorte sind der Rhein im Lindenhof zum Entspannen und der Jungbusch zum Feiern. Im Jungbusch relaxen alle mit ihren Freund*innen und trinken etwas. Selbst wenn man allein hingeht, trifft man meistens jemanden, den man kennt.
Welchen Ratschlag würdest du anderen Studierenden geben, die überlegen, aus einem anderen Land nach Mannheim zu kommen?
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Universität wirklich sehr gut ist, was Bildungsangebote, Events und die Unterstützung für Studierende angeht, sowohl für das Studium als auch das sonstige Leben hier. Und Mannheim ist eine großartige Stadt, mitten im Zentrum Europas. Habt daher keine Angst davor, eure Komfortzone zu verlassen, denn es wird sich lohnen. Und wenn ihr Hilfe braucht, scheut euch nicht davor, andere darum zu bitten. Sie werden euch gerne mit all ihrem Wissen unterstützen.
Interview: Julia Schöfthaler / September 2025