Extremwetter: Wie Hitze, Dürre und Überschwemmungen europäische Regionen langfristig belasten

Hitzewellen, Dürreperioden und Überschwemmungen haben nicht nur kurzfristige Auswirkungen. Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift European Economic Review veröffentlicht wurde, zeigt: Solche Extremereignisse können die Wirtschaftskraft ganzer Regionen in Europa auch noch Jahre später deutlich schwächen. Zwei Jahre nach einer Hitzewelle ist das regionale Bruttoinlandsprodukt im Schnitt um 1,5 Prozentpunkte niedriger. Nach vier Jahren liegt es bei Dürre-Ereignissen sogar drei Prozentpunkte und nach Überschwemmungen um 2,8 Prozentpunkte unter dem vorherigen Niveau. Betroffen sind vor allem die Bevölkerungszahlen und die Produktivität in den Regionen.
Lokale Unterschiede sind entscheidend
Untersucht wurden 1.160 Regionen in der Europäischen Union auf Ebene sogenannter NUTS-3-Gebiete, also vergleichbar mit Land- oder Stadtkreisen in Deutschland. Die Forschenden verwendeten Wetterdaten und verglichen sie mit Wirtschaftsdaten der jeweiligen Regionen. Dabei nutzten sie eine Methode, die es erlaubt, ursächliche Zusammenhänge über mehrere Jahre hinweg zu erkennen. Das Ergebnis: Besonders schwer betroffen sind Regionen mit geringem Einkommen oder mit ohnehin hohen Temperaturen wie Italien und Spanien.