Jana Berkessel erhält Dissertations­preis im Bereich Persönlichkeits­psychologie

In ihrer Dissertation kommt die Mannheimer Psychologin zu dem Ergebnis, dass der Einfluss sozio­ökonomischer Umstände auf das Wohlbefinden je nach kulturellem Kontext variiert.

Dr. Jana Berkessel wurde mit dem Dissertations­preis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) in der Kategorie Differentielle- und Persönlichkeits­psychologie ausgezeichnet. Die Jury hat Jana Berkessel den Preis für ihre Dissertation Personal Determinants of Well-Being Across Sociocultural Contexts (Persönliche Determinanten des Wohlbefindens in soziokulturellen Kontexten) verliehen. Die Forschungs­ergebnisse wurden bereits in angesehenen wissenschaft­lichen Zeitschriften wie Social Psychological and Personality Science und PNAS publiziert.

Jana Berkessels Dissertation besteht aus drei Manuskripten: Im ersten Manuskript zeigt sie in drei großen Datensätzen, dass sich Armut in religiösen Ländern weniger stark auf das psychologische Wohlbefinden auswirkt als in nicht-religiösen Ländern. Im zweiten Manuskript zeigt sie in einer einmaligen Kombination aus regionalen COVID-Daten aus drei Ländern (USA, UK, Deutschland) sowie historischen Daten, dass zu Beginn von Pandemien – anders als bisher gedacht – insbesondere das körperliche Wohlbefinden von reichen Personen gefährdet ist. Im dritten Manuskriptzeigt sie in drei Datensätzen aus zwei Ländern, dass sich Adipositas insbesondere dort negativ auf das psychische und körperliche Wohlbefinden auswirkt, wo die Krankheit selten vorkommt. Dies kann durch ein hohes Adipositas-Stigma in diesen Regionen erklärt werden. In einer abschließenden Diskussion erarbeitet Jana offene Fragen und Limitationen ihrer Arbeit und leitet breite Implikationen ab: Der soziokulturelle Kontext hat eine große Bedeutung für unser Wohlbefinden.

Während ihrer Promotion war Jana Berkessel am Lehr­stuhl für Kulturvergleichende Sozial- und Persönlichkeits­psychologie der Universität Mannheim unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen E. Gebauer tätig. Seit Juli 2023 führt sie ihre Forschung im Projekt „Erleichtert (nationale) Religiosität die psychologische Belastung durch einen niedrigeren sozialen Status?“ als Research Fellow am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) fort.

Der Dissertations­preis der Persönlichkeits­psychologie wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit einer Auszeichnung in Höhe von 250 Euro dotiert. Die offizielle Preisverleihung fand im Rahmen der Fach­gruppen­tagung Differentielle Psychologie, Persönlichkeits­psychologie und Psychologische Diagnostik in Salzburg statt.

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