Je reicher die Eltern, desto höher die Chancen auf das Abi

Der Mannheimer VWL-Doktorand Majed Dodin zeigt in seiner neuen Studie, dass die soziale Mobilität in Deutschland weiterhin nicht besonders gut funktioniert.

Die sozialen Aufstiegs­chancen von Kindern aus einkommensschwachen Haushalten in Deutschland haben sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht verbessert. Das zeigt eine neue Studie des GESS-Doktoranden Majed Dodin und seiner Ko-Autoren in dem Ökonomen-Blog vox_eu. Über die Studie berichtet unter anderem die FAZ.NET – Frankfurter Allgemeine Zeitung und das Magazin Der Spiegel.

Zwar macht heute nicht mehr nur jeder Fünfte eines Jahrgangs Abitur, wie Anfang der Siebzigerjahre, sondern etwa jeder Zweite, aber das Einkommen der Eltern spielt nach wie vor eine entscheidende Rolle: Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Einkommens­gruppen sind bei Schülern der Geburtsjahrgänge 1980 bis 1996 nicht geschrumpft. „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass eine ungezielte Ausweitung der höheren Schulbildung allein nicht zu höheren relativen Mobilitätsaussichten für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen führt“, fassen die Forschenden zusammen.

Für ihre Untersuchung werteten sie Zensusdaten von mehr als einer halben Million Schülern aus. Statistiken zur sozialen Mobilität in Deutschland in diesem Umfang waren bislang nicht verfügbar. „Die bisher existierenden Statistiken für Deutschland waren aufgrund der hohen Daten­anforderungen nur bedingt aussagekräftig“, sagt Dodin. „Es war daher nicht möglich, Aussagen über die Entwicklung sozialer Mobilität zeitlich und im Hinblick auf geographische Unterschiede zu treffen“. Der zum Artikel gehörende Podcast bietet weitere Details zur Methodik der Studie.

Originalpublikation:  Majed Dodin, Sebastian Findeisen, Lukas Henkel, Dominik Sachs & Paul Schüle (2021): Social Mobility in Germany.

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