Vortrag „Rettung, Dokumentation, Kampf – Selbstbehauptung und Widerstand von Jüdinnen und Juden während des Holocaust“ von Andrea Löw

„Die Hauptsache, daß mein Traum verwirklicht ist. Ich habe es erlebt, eine Widerstandsaktion im Warschauer Getto. In ihrer ganzen Pracht und Größe“.
Dies schrieb Mordechai Anielewicz, der Kommandant der Jüdischen Kampforganisation, während des Aufstands im Warschauer Getto kurz vor seinem Tod an einen Freund.
Dieser Aufstand wurde zum Symbol der jüdischen Auflehnung gegen das NS-Regime, neben dem andere Formen der Auflehnung verblassen und in Vergessenheit geraten.
Die Bedingungen für Widerstand waren ungeheuer schwierig und so kam es nur selten zu bewaffneten Revolten. Dennoch: Jüdinnen und Juden in Europa haben sich auf verschiedene Art und Weise den Nationalsozialisten widersetzt, ihre Reaktionen waren vielfältig.
Im Vortrag werden die Bedingungen und Probleme von jüdischem Widerstand diskutiert und verschiedene Formen der Auflehnung und der Selbstbehauptung von Jüdinnen und Juden dargestellt.
Prof. Dr. Andrea Löw ist wissenschaftliche Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München und lehrt an der Universität Mannheim.
Sie war von 2004 bis 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Universität Gießen und von 2007 bis 2010 an der Außenstelle Berlin des Instituts für Zeitgeschichte. Seit November 2010 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte in München. 2022 war sie Gastwissenschaftlerin am United States Holocaust Memorial Museum in Washington.
Publikationen u. a.: – Deportiert. „Immer mit einem Fuß im Grab“ – Erfahrungen deutscher Juden, Frankfurt am Main 2024; Poland under German Occupation 1939-1945. New Perspectives (ed. with Jonathan Huener), New York/