Was beeinflusst unsere Urteilskraft?

Dr. David Izydorczyk vom Lehr­stuhl für Allgemeine Psychologie erhält zur Erforschung dieser Frage eine Förderung der Deutschen Forschungs­gemeinschaft (DFG) in Höhe von knapp 362.000 Euro.

Wie lange wird die Fahrt ins Büro dauern? Wie hoch ist der Kaloriengehalt dieser Mahlzeit? Was ist der ökologische Fußabdruck dieses Konsumguts? Die Schätzung von Mengen oder Zahlen wie diesen sind Teil unseres täglichen Lebens und die subjektiven Antworten auf diese Fragen beeinflussen maßgeblich unser Verhalten. Daher ist die Genauigkeit unserer Schätzungen wichtig. Für Forschung zu dem Thema hat der Mannheimer Psychologe Dr. David Izydorczyk vom Lehr­stuhl für Allgemeine Psychologie nun eine Förderung der Deutschen Forschungs­gemeinschaft (DFG) in Höhe von knapp 362 000 Euro für drei Jahre erhalten.

In der Forschung gibt es einige mathematische Modelle, welche die Urteils- und Schätzprozesse von Personen präzise abzubilden und zu beschreiben versuchen. Diese Modelle wurden bisher aber nur in Laborexperimenten getestet. Eine andere Forschungs­richtung mit realistischen Schätzaufgaben – von beispielsweise dem Zuckergehalt in Lebens­mitteln oder dem CO2-Fußabdruck von Konsumgütern – untersucht dagegen einfache Schulungs­methoden, die helfen sollen, Schätzungen von Menschen zu verbessern. In diesem Bereich sind die Theorien jedoch wenig präzise formuliert.

Mit seinem Projekt möchte Izydorczyk nun beide Perspektiven zusammenzuführen. Dadurch erhofft er sich, weitere Einblicke in die kognitiven Prozesse zu erhalten, die menschlichen Urteilen und Entscheiden auch in realistischen Szenarien zugrunde liegen: Welche Informationen benutzen Menschen für ihre Schätzungen, wie kombinieren sie diese Informationen, und wie wird beides gelernt? Darüber hinaus möchte er eine auf Theorie und Evidenz basierende, effiziente und leicht umsetzbare Schulungs­methode zur Verbesserung der Genauigkeit von Urteilen entwickeln, welche gut in medizinischen und anderen sozial relevanten Kontexten angewendet werden kann.

Zurück