ERC Grant für Sebastian Siegloch: Soziale Ungleich­heit auf Immobilienmärkten

Urbanisierung und Gentrifizierung führen zu rapide steigenden Immobilienpreisen und sich verändernden Bevölkerungs­strukturen in deutschen und europäischen Städten. Während die Ungleich­heit innerhalb von Vierteln abnimmt, steigt sie zwischen einzelnen Stadtteilen. Warum kommt es zu solch markanten Verschiebungen und welche politischen Maßnahmen können diese Ungleich­heiten abfedern? Zur Erforschung dieser Fragen erhielt Prof. Dr. Sebastian Siegloch im September 2020 eine prestigereiche Förderung vom Europäischen Forschungs­rat (European Research Council, ERC) in Höhe von 1,5 Millionen Euro über fünf Jahre. Siegloch ist VWL-Professor an der Universität Mannheim und Forschungs­bereichs­leiter „Soziale Sicherung und Verteilung“ am ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschafts­forschung. Die Gelder fließen aus dem Programm Horizon 2020 der Europäischen Union. 

„Der Preisdruck auf dem Immobilien­markt ist ein hochrelevantes Thema für viele Menschen. Er beeinflusst die Wahl ihres Lebens­mittelpunkts. Wir müssen besser verstehen, wie Immobilienmärkte funktionieren und welche Wirkungen staatliche Eingriffe wie Immobiliensteuern auf Preise und Bevölkerungs­struktur haben“, erklärt Siegloch.

Im Rahmen des Forschungs­projekts geht er der Frage nach, wie sich unter­schiedliche Maßnahmen der Wohnungs­politik auf lokale Wohnungs­märkte auswirken und die regionale Ungleich­heit beeinflussen. „Auch die Metropolregion Rhein-Neckar wird von den Veränderungen auf dem Immobilien­markt betroffen sein – umso mehr freue ich mich, hier am Standort Mannheim eine neue internationale Forschungs­gruppe aufzubauen und diesen wichtigen Fragen auf den Grund zu gehen“, ergänzt der Wirtschafts­wissenschaft­ler.

Text: Yvonne Kaul / April 2022