Schlaf

Gut ein Drittel der Lebens­zeit verbringen Menschen mit Schlafen. Es lohnt sich also, dem persönlichen Schlaf­verhalten Aufmerksamkeit zu schenken und sicherzustellen, dass der eigene Schlaf erholsam ist. Vor allem Stress führt häufig zu einem gestörten Schlaf.

Ist Schlaf über einen längeren Zeitraum nicht erholsam, leidet dar­unter die Konzentration und Leistungs­fähigkeit. Zudem verändert sich bei anhaltenden Schlafstörungen auch das persönliche Wohlbefinden, die Stimmung und es können weitere körperliche Symptome auftreten. Gerade im Studium mit seinen multiplen Anforderungen ist ausreichend und erholsamer Schlaf also sehr wichtig (vergleiche Tipps zur Stressregulation im Studium).

Gesunder Schlaf­zyklus

Wie lange eine Person am Stück schlafen muss, um erholt zu sein, ist individuell. Als Richtschnur für einen erholsamen Schlaf gelten fünf bis neun Stunden pro Tag. Geht man von rund sieben Stunden Schlaf aus, gliedert sich der gesamte Schlaf in fünf Zyklus-Abschnitte, die jeweils ungefähr 90 Minuten umfassen. In jeder Einzel­phase wechseln sich REM-Schlaf und NREM-Schlaf in unter­schiedlichen Längen ab. Jeder Zyklus weist unter­schiedliche Merkmale und Funktionen auf bezüglich der Gehirn- und Muskelaktivitäten.

REM steht dabei für „Rapid Eye Movement“ (schnelle Augenbewegung, Traumschlaf) und NREM für „Non Rapid Eye Movement“ (keine schnellen Augenbewegungen, Über­gang vom Wachzustand zum Schlaf, Leichtschlaf und Tiefschlaf).

Schlafstörungen

Schlafstörungen können sich auf eine verminderte grundsätzliche Schlafdauer beziehen. Genauso kann eine Störung vorliegen, wenn die Schlaf­zyklen oder die Schlafstadien immer wieder unter­brochen werden. Denn auch dann ist Schlaf – egal wie lange er im Ganzen dauert – nicht erholsam.

Von einer (chronischen) Schlafstörung sprechen Ärzt*innen, wenn eine Person über einen Zeitraum von drei Monaten mindestens dreimal in der Woche schlecht schläft und dadurch die Lebens­qualität, die Leistungs­fähigkeit und das psychische Wohlbefinden der Person spürbar negativ beeinträchtigt sind.

Ursachen für gestörten Schlaf
  • äußere Einflüsse wie Lärm, Licht oder Temperatur
  • innere Einflüsse wie Stress, Ängste, Sorgen oder psychische Erkrankungen
  • familiäre Situation, zum Beispiel kleine Kinder
  • Schmerzen und andere körperliche Symptome
  • belastende Ereignisse und Sorgen
  • Alkohol und Drogen
  • Schlafwandeln oder Schlafapnoe
Mögliche Folgen von Schlafstörungen
  • Konzentrations- und Leistungs­schwäche
  • Nervosität, Gereiztheit
  • Stimmungs­schwankungen
  • Verspannungen
  • Kopf-, Nacken- und Zahnschmerzen
  • depressive Verstimmung
  • erhöhte Schmerzempfindlichkeit

Tipps für einen guten Schlaf

  • gute Schlafhygiene entwickeln
    Die ideale Raumtemperatur für ein Schlafzimmer liegt bei etwa 17 Grad Celsius. Zudem sollte das Zimmer abgedunkelt werden können und es sollte dort ruhig sein.
  • Schlaf­bereich nur zum Schlafen
    Versuchen Sie, auch wenn Sie wenig Platz haben, den Schlaf- vom Arbeits­bereich (optisch) voneinander zu trennen. Außerdem: Im Schlafzimmer beziehungs­weise Bett nur schlafen – nicht arbeiten, fernsehen oder essen.
  • kein Handy im Bett
    Die These, dass das blaue Licht von Handy oder Laptop die innere Ruhe und den Schlaf stören, gilt mittlerweile als überholt. Studie zeigen allerdings weiterhin, dass die Schlafqualität ohne unmittelbare Handynutzung vor dem Schlafengehen besser ist: Abschalten hilft eben unmittelbar beim R­unter­kommen und Entspannen.
  • Schlafritual anwenden
    Rituale helfen, den Tag besser zu ordnen und können also in die Ruhe­phase überleiten. Sie geben dem Gehirn Signale, dass es nun Zeit ist, zu entspannen. Schlaffördernde Rituale können zum Beispiel sein: ein leichter Abendspaziergang, eine warme Dusche oder ein wohltuendes Bad, eine Tasse Gute-Nacht-Tee.
  • richtige Ernährung
    Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte vor dem Schlafen kein Alkohol, Nikotin oder Koffein konsumieren. Diese Stoffe haben aufputschende Wirkung. Es ist ebenfalls ratsam, auf üppige Mahlzeiten vor dem Schlafen zu verzichten. Stattdessen sollten Sie leichte und leicht verdaulichen Speisen zu sich nehmen.
  • sanfte Bewegung vor dem Schlafen
    Nach einem anstrengenden Tag können Yoga, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder ein Spaziergang helfen, innerlich Ruhe und Ausgleich zu finden und im zweiten Schritt dann hoffentlich auch Schlaf.
  • festen Schlafrhythmus etablieren
    Versuchen Sie immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen. Ist ein fester Schlafrhythmus etabliert, stellt sich der Körper nach einer gewissen Zeit darauf ein und wird abends ganz natürlich müde.
  • Probleme vor dem Schlafen lösen
    Probleme sollten Sie nicht mit ins Bett nehmen. Besser: vor dem Schlafen lösen. Ebenso Gedanken: Schreibe Sie alles auf, was Sie vor dem Einschlafen noch beschäftigt. So können Sie den Tag und die offenen Punkte besser abschließen. Am nächsten Tag suchen Sie weiter nach einer Lösung ( – wenn das möglich ist).
Icon Herz mit Herzschlag-Linie

Ärztliche Hilfe bei anhaltenden Schlaf­problemen

Wenden Sie sich an Ihre*n Hausärzt*in, wenn Sie schon über einen längeren Zeitraum unter Schlaf­problemen und großer Tagesmüdigkeit leiden und sich trotz angepasster Schlafroutine keine Verbesserung einstellt.