Drei Nachwuchsforschende der Universität Mannheim in Elite­programm der Baden-Württemberg Stiftung aufgenommen

Mit Dr. Daniela Kuschel, Dr. Alex Spike Gibbs und Dr. Martin Schnuerch werden gleich drei Mannheimer Wissenschaft­ler*innen in das begehrte Elite­programm aufgenommen. Sie erhalten jeweils eine Förderung für eine Dauer von 36 Monaten.

Die Literatur- und Medien­wissenschaft­lerin Dr. Daniela Kuschel betrachtet in ihrer Arbeit mit dem Titel „Gelähmte Körper und eingeschränkte Bewegungs­apparate – eine diachrone Perspektive auf Im/mobilität in der französischen Literatur“, wie körperliche Lähmung in französischer Literatur und in französischsprachigen Medien thematisiert und dargestellt wird. Neben Literatur des 20. Jahrhunderts untersucht sie auch Gegenwartsliteratur und moderne Medien wie Filme, Comics und Spiele, um zu analysieren, wie sich Darstellungs­weisen von körperlicher Behinderung fortsetzen, verändern oder neu entstehen. Seit 2014 arbeitet Kuschel als wissenschaft­liche Mitarbeiterin in der Abteilung Romanische Literatur- und Medien­wissenschaft an der Universität Mannheim. Das geförderte Projekt schließt an ihre Forschung an der Sorbonne Université in Paris und der Universität Passau an, für die sie in den vergangenen eineinhalb Jahren im Rahmen des Walter-Benjamin-Programms der Deutschen Forschungs­gemeinschaft gefördert wurde.

Der Wirtschafts­historiker Dr. Alex Spike Gibbs führt im Rahmen seines Projekts „Political, Economic and Social Networks in the Late Medieval Village“ (deutsch: Politische, wirtschaft­liche und soziale Netzwerke im spätmittelalterlichen Dorf) mithilfe von spätmittelalterlichen Gerichtsdokumenten eine soziale Netzwerkanalyse durch. Dadurch möchte er Er­kenntnisse über den gesellschaft­lichen Status von Einzelpersonen und deren Interaktion untereinander gewinnen und herausfinden, wie Ungleichheit in vergangenen und zeitgenössischen Gemeinschaften entsteht. Gibbs ist seit Januar 2022 Juniorprofessor für Wirtschafts­geschichte des Mittelalters an der Universität Mannheim.

Der Psychologe Dr. Martin Schnuerch kann sich ebenfalls über die Aufnahme in das Elite­programm freuen. Er untersucht in seinem Forschungs­projekt „When Repetition Creates Truth: Experimental Analysis of Individual Differences in a Pervasive Judgment Bias“ (deutsch: Wenn Wiederholung Wahrheit schafft: Experimentelle Analyse individueller Unterschiede in einer weit verbreiteten Urteilsverzerrung) den sogenannten Truth-Effekt: Dieser beschreibt das Phänomen, dass Menschen oft wiederholten Informationen eher Glauben schenken, selbst wenn diese nachweisbar falsch sind. Mithilfe von Experimenten und statistischer Modellierung analysiert Schnuerch, wie und weshalb sich Menschen in Bezug auf diesen Effekt unterscheiden. Hieraus lassen sich Strategien zur Vermeidung von Urteilsverzerrung schaffen, um beispielsweise die Verbreitung von Falsch­informationen zu bekämpfen. Seit 2020 arbeitet der Postdoktorand als akademischer Mitarbeiter im Fach­bereich Psychologie der Universität Mannheim.

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