Das Mannheimer Barockschloss und der Ehrenhof unter blauem Himmel.

Internationaler Tag gegen Rassismus: Rassismus durch Bewusstsein und Bildung bekämpfen

Seit 1966 wird jedes Jahr am 21. März der Internationale Tag gegen Rassismus begangen. 2025 steht der Tag unter dem Motto: „Menschenrechte für alle“.

Um eine inklusivere und gerechtere Welt zu fördern, ist es entscheidend, die Strukturen, die Rassismus und Diskriminierung aufrechterhalten, zu verstehen und zu bekämpfen. Die Universität Mannheim setzt sich aktiv für eine inklusive und diskriminierungs­freie Hochschul­kultur ein. Sie engagiert sich außerdem dafür, Bewusstsein zu schaffen, und unter­stützt Initiativen, die sozialen Wandel vorantreiben. So findet zum Beispiel am 19. Mai ein Round Table Diversität statt, der offen für alle Angehörigen der Universität Mannheim ist. Außerdem bietet die Universität Betroffenen in den Beratungs­stellen Hilfestellungen und Rat.

Warum ist das Engagement gegen Rassismus wichtig?
Obwohl die Unter­scheidungen, auf denen Rassismus basiert, soziale Konstrukte sind, sind ihre Aus­wirkungen auf das Leben von Menschen unbestreitbar real. Sie prägen Erfahrungen, verstärken gesellschaft­liche Spaltungen und fördern ein „Wir gegen sie“-Denken. Rassismus allein schafft erhebliche Barrieren, doch in Kombination mit Diskriminierung aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität oder religiöser Zugehörigkeit sind die Folgen noch gravierender. Diese sich überschneidenden Formen der Diskriminierung verstärken soziale Ausgrenzung und Ungleich­heit. Rassismus zu bekämpfen bedeutet nicht nur, das Problem zu erkennen – es erfordert ein tieferes Verständnis der Strukturen, die ihn aufrechterhalten.

Strukturen verstehen und Veränderung vorantreiben
Um diese Strukturen abzubauen, müssen wir uns kritisch mit unserem sozialen Umfeld auseinandersetzen. Ein Forschungs­projekt an der Universität Mannheim unter der Leitung von Dr. Sandra Morgenstern setzt genau hier an. Gemeinsam mit den Doktorandinnen Erika Ni (Universität Mannheim) und Sophie Moser (Universität Konstanz) unter­sucht Dr. Morgenstern, wie Empathie gefördert werden kann, um ein besseres Miteinander in diversen sozialen Beziehungen zu ermöglichen.

Das Forschungs­projekt unter­sucht, wie der Kontakt mit Menschen aus Minderheiten­gruppen die Einstellungen und Verhaltensweisen der Mehrheits­gesellschaft beeinflusst. Dabei werden zwei verschiedene Kontexte betrachtet: internationale Online-Interaktionen und Diversity-Trainings in Organisationen. Ziel ist es herauszufinden, inwiefern diese Begegnungen Empathie fördern, prosoziales Verhalten stärken und solidarische politische Einstellungen beeinflussen – und die möglichen Grenzen dieser Ansätze zu identifizieren. Erste Ergebnisse zeigen, dass solche Begegnungen das Verständnis für unter­schiedliche Lebens­realitäten vertiefen und Solidarität stärken. Eine Teilnehmerin der Studie betonte beispielsweise die Bedeutung lebens­langen Lernens für die soziale Wahrnehmung und stellte fest, dass Menschen oft an früh erlernten Über­zeugungen festhalten, „besonders wenn ihnen nie die Möglichkeit geboten wurde, zu erkennen, dass diese Sichtweise nicht korrekt ist.“

Fünf Lektüreempfehlungen für eine rassismuskritische Auseinandersetzung
Der Kontakt mit unter­schiedlichen Perspektiven kann ein wichtiger Schritt sein, um das eigene Verständnis von Rassismus und sozialer Gerechtigkeit zu vertiefen. Diese fünf Bücher helfen, das eigene Wissen zu erweitern, und können zum Handeln inspirieren (Links zur Universitäts­bibliothek Mannheim):

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