Eine Figur aus dem Antikensaal. Über ihrem Mund ist Klebeband per Fotomontage eingefügt. Daneben steht in schwarzer Schrift: In aller Munde. Demokratieforschung an der Uni Mannheim.

Von der Idee zum Fragebogen

Wie stehen Sie zu einem gesetzlichen Recht auf Homeoffice? Was ist Ihre persönliche Meinung zum Renten­system in Deutschland? Fragen wie diese gingen in den letzten Umfragewellen des German Internet Panel (GIP) an 3.500 zufällig ausgewählte Menschen aus ganz Deutschland. Ihre Antworten konnten die Teilnehmenden ganz bequem per Mausklick geben. Seit 2012 schon befragt das GIP seine Teilnehmenden regelmäßig alle zwei Monate und ist damit die am längsten laufende Onlinestudie auf Basis einer Zufallsstichprobe in Deutschland. Unter­sucht werden individuelle Einstellungen und Präferenzen, die in politischen und wirtschaft­lichen Entscheidungs­prozessen relevant sind.

„Sechsmal im Jahr, immer in den ungeraden Monaten, befragen wir regelmäßig die gleichen Personen zu ganz unter­schiedlichen Themen“, erklärt Dr. Tobias Rettig das Vorgehen. Der Teamleiter kam 2018 an die Universität Mannheim und zum GIP, als es noch am Sonderforschungs­bereich 884 angesiedelt war und ausschließlich diesem diente. Mittlerweile ist das GIP an die Infrastruktur der Universitäts­bibliothek angeschlossen und steht allen Lehr­stühlen für ihre Befragungen offen, auch Forschungs­fragen von externen Wissenschaft­ler*innen können integriert werden. 

Von der groben Idee bis zum konkreten Fragebogen steht das GIP-Team dabei den Forschenden mit all seiner Erfahrung zur Seite. „Bis der Fragebogen fertig programmiert und getestet ist und alle Korrekturschleifen durchlaufen hat, vergehen oft drei bis vier Monate“, erklärt Rettig. Sein Survey-Team betreut dabei den kompletten Erhebungs­prozess bis hin zur Veröffentlichung der Daten, um die Einhaltung höchster Qualitätsstandards zu gewährleisten.

Vom jeweils ersten bis zum letzten Tag eines Monats steht ein circa 20-minütiger Fragebogen bereit, den die Teilnehmenden des GIP online beantworten. Sie alle wurden ausschließlich offline auf Basis einer Zufallsstichprobe der Allgemeinbevölkerung in Deutschland im Alter von 16 bis 75 Jahren rekrutiert. Gerade die lange Laufzeit der Online-Studie ist eine echte Besonderheit. „Wir bieten den Wissenschaft­ler*innen seit 2012 die einzigartige Möglichkeit, eigene zitier­fähige Daten für ihre Forschung zu erheben, die den höchsten wissenschaft­lichen Standards entsprechen. Das ist mittlerweile ein riesiger Datenschatz, der zudem in weiten Teilen für die weitere Forschung veröffentlicht und somit nutzbar ist“, macht Rettig deutlich.

Text: Jule Leger / August 2025

Sie möchten eine Umfrage über das GIP laufen lassen? Gern können Sie das GIP-Team kontaktieren: gipmail-uni-mannheim.de. Weitere Informationen finden Sie auch auf deren Webseite.