„Kanon und Diskurs“: Görres-Gesellschaft tagt an der Universität Mannheim
Die 127. Jahrestagung der Görres-Gesellschaft findet in diesem Jahr auf Einladung der Universität Mannheim unter dem Thema „Kanon und Diskurs“ im Ostflügel des Schlosses statt. Vom 26. September bis zum 28. September 2025 tagen rund 300 Wissenschaftler*innen aus 20 verschiedenen Disziplinen in 15 Fachbereichssitzungen und laden die universitäre wie auch städtische Öffentlichkeit zum Besuch ihrer Veranstaltungen ein.
Gemeinsame Pressemitteilung mit der Görres-Gesellschaft
16. September 2025
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Die Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft ist mit mehr als 2.900 Mitgliedern eine der größten und zugleich eine der ältesten deutschen Wissenschaftsgesellschaften. Vor dem Hintergrund eines christlichen Menschenbildes diskutieren Forschende die Ergebnisse aktueller Forschungen an der Schnittstelle von Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Religion.
Den Auftakt der Jahrestagung bildet am Freitag, 26. September ab 18:00 Uhr, der Vortrag des Mannheimer Historikers Prof. Dr. Hiram Kümper zur Geschichte des Mannheimer Schlosses. Am Freitag sowie am Samstag tagen in 15 parallelen Sitzungen die wissenschaftlichen Fachbereiche der Gesellschaft, die sich im Wesentlichen mit dem zentralen Thema der Tagung „Kanon und Diskurs“ befassen. Einen Höhepunkt bildet am Samstag ab 18:30 Uhr in der Aula des Ostflügels der Universität Mannheim der Vortrag von Prof. Achim Wambach, Präsident des Leibniz Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), zum Thema „Zwischen Neutralität und Wirkung. Wissenschaftstransfer in die Politik“. Abgeschlossen wird die Tagung mit einem Festakt am Sonntag, dem 28. September, ebenfalls in der Universitätsaula um 11:00 Uhr. Dabei wird u. a. der renommierte Soziologe Prof. Dr. Heinz Bude, Kassel, zum Thema „Kanon und Diskurs in der multipolaren Welt“ sprechen.
Neben dem Festakt und den zentralen Vorträgen stehen bei der Jahrestagung die Sitzungen der einzelnen wissenschaftlichen Sektionen der Görres-Gesellschaft mit über 70 Vorträgen im Vordergrund. Die Vorträge bilden die gesamte Palette der wissenschaftlichen Vielfalt der Görres-Gesellschaft ab und widmen sich in zahlreichen Einzelveranstaltungen vornehmlich dem Thema „Kanon und Diskurs“.
Zur Tagung in Mannheim haben bereits einige prominente Redner*innen ihre Teilnahme angekündigt. So wird der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung, Philipp Amthor, einen Vortrag halten zum Thema „Einigkeit und Recht und Freiheit – Werte, die wir verteidigen“. Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Matthias Kopp, wird über seine Dissertation unter dem Titel „Iraks christliches Erbe. Vom Überleben im Zweistromland“ sprechen und der bekannte Religionswissenschaftler Prof. Dr. Klaus von Stosch hält einen Vortrag über „Kanonbildung im Dialog der Religionen“.
Der Präsident der Görres-Gesellschaft, Professor Dr. Bernd Engler, sagte hierzu im Vorfeld der Tagung: „Mit dem Thema „Kanon und Diskurs“ adressiert die Görres-Gesellschaft ein Thema, das zunächst im binnenwissenschaftlichen Diskurs von großer Relevanz ist, letztlich aber wissenschaftsgeschichtlich eine bedeutende Rolle spielt, da Wissenschaft immer auch von der wechselnden Kanonisierung bestimmter Theorien und als jeweils gültiger „Standard“ definierter Werke oder Personen bestimmt ist. Gibt es aber angesichts einer zunehmenden Unübersichtlichkeit wissenschaftlicher Disziplinen überhaupt noch Standardwerke oder bedeutende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, auf die sich die Disziplinen als maßgeblich für ihr Fach einigen können? Was bedeutet es für die Wissenschaft, wenn eine Kanonbildung ausbleibt oder unmöglich gemacht wird? Gefährdet dies nicht letztlich die Diskursfähigkeit von Wissenschaft, wenn sie ihre eigenen Grundlagen gar grundsätzlich in Frage stellt? Im Hinblick auf die gesellschaftliche Relevanz von Wissenschaft stellt sich damit aber auch eine viel weitergehende Frage: Was bedeutet es für gesellschaftliche Debatten, wenn Ihre Diskursräume immer weiter verengt werden? Geht damit nicht wissenschaftliche – und in Konsequenz gesellschaftliche – Orientierung verloren?“
Ganz besonderes Augenmerk gilt den zahlreichen Nachwuchswissenschaftler*innen, die zur Tagung erwartet werden. Das eigens für diese Gruppe ins Leben gerufene „Junge Forum der Görres-Gesellschaft“ bietet die Möglichkeit, sich zu vernetzen und eigene Akzente zu setzen.
Das detaillierte Programm (PDF) finden Sie auf der Internetseite der Görres-Gesellschaft (hier). Bei der Jahrestagung sind Gäste herzlich willkommen, der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist jedoch erwünscht (hier). Die Tagung findet an der Universität Mannheim im Ostflügel des Schlosses statt.
Alle Informationen finden Sie auf der Website der Görres-Gesellschaft: https://www.goerres-gesellschaft.de
Kontakt:
Dr. Martin Barth
Generalsekretär
Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft
Geschäftsstelle
Friedrichstraße 57
53111 Bonn
Telefon: +49 (0)228 9437 0863
Mobil: +49 (0)157 333 48612
E-Mail: martin.barth goerres-gesellschaft.de