17 Ziele. Mit der Agenda 2030 haben die Vereinten Nationen einen globalen Plan vorgelegt, der die Förderung von nachhaltigem Frieden und Wohlstand und den Schutz des Planeten in den Fokus rückt. Und auch an der Universität Mannheim wird das Thema „Nachhaltigkeit“ seit zwei Jahren ganz grundlegend weiterentwickelt und immer sichtbarer. Wer sich hier auf Spurensuche begibt, der trifft schnell auf ganz unterschiedliche Menschen, die sich allesamt mit Leidenschaft für eine nachhaltigere Universität und Gesellschaft engagieren.
Um diese Spuren zu finden, muss man sich beim Besuch im Schloss oft gar nicht lange umschauen und daher laden wir Sie in dieser Ausgabe dazu ein, mit uns auf diese nachhaltige Spurensuche quer durch die Universität Mannheim zu gehen. Wir haben spannende Gespräche geführt und inspirierende Menschen getroffen und durften uns immer wieder aufs Neue überzeugen lassen: Dank ihren Forschenden, Studierenden, Mitarbeitenden und Partnern hat die Universität Mannheim die ersten Meter auf ihrem Weg zur nachhaltigen Uni beschritten. Aber lesen Sie selbst.
Die Erdatmosphäre als Mülldeponie der Menschheit – kostenfrei und unendlich nutzbar. Lange Zeit war das die Normalität, seit 2005 gibt es in Europa mit dem EU-Emissionshandelssystem allerdings ein Instrument zur Intervention. Seither müssen Industriebetriebe und Kraftwerke für das ehemals freie Gut zahlen. Mit der Effektivität und den Auswirkungen dieser Maßnahme beschäftigt sich der Mannheimer Umweltökonom Prof. Ulrich Wagner, Ph.D., in seinem ERC-geförderten Projekt „HEAL“.
Bei der hektischen Suche nach Lösungen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts blicken viele auf das Morgen und hoffen auf innovative Erfindungen. Die Mannheimer Historikerin Anette Kehnel hingegen wirft in ihrem Buch «Wir konnten auch anders. Eine kurze Geschichte der Nachhaltigkeit» einen Blick in die Vergangenheit und zeigt, was wir aus dem vermeintlich so finsteren Mittelalter für eine Zukunft jenseits von Gewinnstreben, Eigennutz und Naturzerstörung lernen können.
Ein Bienenhotel im Rektoratshof, Sammelstationen für benutzte Kaffeetassen – wer das Barockschloss betritt, spürt unweigerlich, dass sich hier jemand Gedanken macht. Hinter den zahlreichen, so sichtbaren Projekten und Aktionen zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit stecken vor allem zwei Partner der Universität Mannheim: das Studierendenwerk Mannheim und die Service und Marketing GmbH. Sie beschreiten seit Jahren gemeinsam den Weg hin zum grünen Campus.
Was haben das San Raffaele Hospital in Segrate bei Mailand, die Technische Universität Poznan in Polen und eine Neubausiedlung im Hafen von Gent gemeinsam? Auf den ersten Blick wahrlich nicht viel. Und doch eint diese Orte etwas: Hier entstehen Energieinseln mitten in Europa.
Organisatorisch hat sich einiges getan: Die Grundordnung der Universität wurde überarbeitet und damit im vergangenen Herbst eine vierte Prorektorenposition geschaffen mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Was sich strategisch und inhaltlich beim Thema Nachhaltigkeit an der Universität tut, darüber hat FORUM hat mit der Kanzlerin der Universität, Barbara Windscheid, und der neuen Prorektorin für Nachhaltigkeit, Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons, gesprochen.
CO2 – ein Molekül in aller Munde. Die Weltgemeinschaft muss künftig deutlich weniger Kohlenstoffdioxid ausstoßen und die fossilen Brennstoffe in der Erde lassen, um die Erderwärmung unter Kontrolle zu bringen. Saubere Energielösungen sind gefragt, die Dekarbonisierung steht bevor. Doch: Wie teuer wird die Energiewende für die Volkswirtschaften der Welt? Am Mannheim Institut für Sustainable Energy Studies (MISES) beschäftigt sich das Team um Prof. Stefan Reichelstein, Ph.D., mit genau dieser Frage.
Klimawandel, Ressourcenknappheit und die Verschmutzung der Umwelt – die Menschheit steht vor immensen ökologischen Herausforderungen und die Studierenden von heute sind sich dessen sehr wohl bewusst. Sie gründen nachhaltige Initiativen, planen interdisziplinäre Workshops und engagieren sich im Arbeitskreis der Universität: Mit vollem Einsatz setzt sich diese Generation für ein zukunftsfähiges Zusammenleben ein.